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Aktionstage in der Sekundarschule Warburg: Januar 2024

Eine Reise nach Madagaskar mit den Fünftklässlern der Sekundarschule Warburg, mit Standorten in Warburg und Borgentreich

Morgens um 8 Uhr auf dem Flur der FünftklässlerInnen: Ein gehöriger Lärm von lauter kleinen Leuten, denen die Zukunft offensteht und für die jetzt die Kompakttage der Sekundarschule beginnen.

Mit Dagmar Feldmann, Vorsitzende des Vereins „Santatra – Partnerschaft mit den Menschen in Madagaskar e.V.“ werden die Jungen und Mädchen heute nach Madagaskar reisen und Gleichaltrige dort kennenlernen. Ein großer Koffer ist da, doch Flugtickets braucht niemand. Zunächst schauen sich alle einen kurzen Film über Madagaskar, die große Insel im Indischen Ozean, an. Darin geht es auch um Santatra in Farafangana, eine Organisation, die mit etwa 140 Bauernfamilien zusammenarbeitet. In den Familien leben rund 800 Kinder, aber nur 200 besuchen eine Schule. „Da müsste man leben“, denkt sich vielleicht das ein oder andere Warburger Kind. Aber nein, viele Kinder müssen zuhause auf den Feldern arbeiten oder die Zebus (Buckelrinder) hüten. Die Eltern haben kein Geld, um Hefte, Stifte und die Schulgebühren zu bezahlen, auch wenn das nur 4 Euro pro Jahr sind. Bei Santatra wurden jetzt zunächst 30 Kinder ausgewählt, die engmaschig begleitet werden, damit der Schulbesuch auch klappt. Außerdem kommen sie samstags zusammen und erhalten Extraunterricht sowie ein Mittagessen. Denn in vielen Familien reicht es hinten und vorne nicht, um alle ordentlich zu ernähren.

Doch erst mal wird der Koffer untersucht: Gewürze, Briefmarken, Edelsteine, Geldscheine, Schulhefte, Bilder von Tieren und Pflanzen, all das ist darin zu finden und wird genauestens unter die Lupe genommen. In kleinen Gruppen schauen sich die Schülerinnen und Schüler die Sachen an und berichten anschließend den anderen, welches der schönste Geldschein oder die schönste Briefmarke ist (natürlich die mit dem großen, bunten Schmetterling), worin sich die Hefte ihrer Mitschüler in Madagaskar unterscheiden (schlechte Papierqualität, sehr saubere Schrift, französisch bzw. madagassisch) und welche besonderen Tiere es dort gibt. Natürlich sind die Lemuren (Halbaffen, die nur in Madagaskar leben) auf Platz eins, gefolgt von wunderschönen Vögeln und außergewöhnlichen Insekten (z.B. dem Giraffenhalskäfer).

Dann gibt es eine kleine Bilderpräsentation aus dem Schulbegleitungsprojekt. Sind Wasser zum Händewaschen und eine Toilette wirklich ein Luxus? Ja, zuhause haben die meisten Kinder keinen Zugang dazu. Schnell lernen die SchülerInnen ein madagassisches Kinderlied, in dem es ums Händewaschen geht.

Und dann kommt der große Augenblick: eine Videoschalte nach Farafangana. Die Kinder sind extra aus ihrem Dorf in die Stadt gekommen, denn im Dorf gibt es keinen Internetempfang. Viele sind zum ersten Mal so weit (10 km) gereist. Jeweils ein Junge und ein Mädchen sprechen für die Gruppe und stellen sich vor. Und dann singen sich die Kinder gegenseitig ein Lied vor: Zuerst Bruder Jakob, das ist international, dann Zaza madio, das Lied vom Händewaschen.

Als die Verbindung abbricht, werden viele Ideen ausgetauscht: Wir schreiben den Kindern Briefe. Wir verkaufen Kuchen und schicken das Geld zu Santatra. Vielleicht können die Kinder Stifte und Bälle brauchen. Die liegen manchmal achtlos herum und sind für die Kinder in Madagaskar ein Vermögen wert. Ganz klar, hier sollen auch die Eltern und Großeltern und vielleicht andere Klassen helfen.

Auf jeden Fall wird der Kontakt zu den Kindern in Farafangana nicht abbrechen und vielleicht begegnen sich die Kinder der Sekundarschule und der Dorfschule in Andranomboaka irgendwann einmal „in echt“. So wächst die Welt zusammen!

Aktion Joghurtdeckel Wilich 2023

Pressebericht Westfalen-Blatt Oktober 2022

Pressebericht: Madagaskar in Theesen

Ungewöhnlichen Besuch empfing Eckhard Opitz, Vorsitzender des Vereins FAKT (Verein der Freunde und Förderer der Auferstehungskirche Theesen e. V.): Aus Warburg waren Dagmar Feldmann, Vorsitzende des Vereins „Santatra – Partnerschaft mit den Menschen in Madagaskar“ und drei junge Leute aus Madagaskar angereist. Ando Rajoeliarioly, Dinah Todisoa Rivoariniaina und Cédric Ramidisoa absolvieren zurzeit einen Freiwilligendienst im Heilpädagogischen Zentrum Warburg bzw. auf dem Jugendbauernhof Hardehausen. Der Kontakt war durch die Bielefelderin Diana Uffmann zustande gekommen, die seit einigen Jahren Kronkorken sammelt und den Schrottpreis dafür an Santatra spendet. Am Nachmittag hatten Ehepaar Uffmann und die Warburger Gäste eine Tonne (!) Kronkorken beim Recycling-Unternehmen Knüppel abgegeben.

Ando, Dinah und Cédric sangen ein madagassisches Kirchenlied und hatten einige Spezialitäten aus ihrer Heimat dabei (Gewürznelken, Vanilleschoten, Pfeffer, Zimt und kleines Kunstgewerbe). Diana Uffmann verwöhnte die Zuhörenden mit typisch madagassischem Essen.

Doch was tut Santatra genau? Vorrangig geht es um ein Projekt an der Südostküste von Madagaskar, das den gleichen Namen trägt: Santatra. Es wurde 2016 von einem ehemaligen madagassischen Freiwilligen, Bertrand Ogilvie Tafitasoa, gegründet. Insgesamt 5 Mitarbeiter arbeiten mit inzwischen 120 Kleinbauernfamilien zusammen. Durch Beratung und kleine materielle Unterstützung wird ihnen dazu verholfen, mehr und umweltgerechter zu produzieren. Dazu zeigte Dagmar Feldmann mithilfe einer Power-Point-Präsentation sehr eindrücklich, mit welchen Schwierigkeiten die Bauernfamilien dort zu kämpfen haben und wie Santatra hilft. Wichtig ist den Mitarbeitern vor allen Dingen, dass die Bauern sich in Gruppen zusammenschließen und gemeinsam versuchen, ihr Leben zu verbessern. „Einigkeit macht stark“ lautet das Motto der Genossenschaft. Die Berater fahren in die Dörfer und erklären, wie man z.B. höhere Erträge für Grundnahrungsmittel erzielen kann. Es sei ein Skandal, so Feldmann, dass gerade die Bauern lange Hungerzeiten ertragen müssten. Zur Erntezeit kommen Händler und kaufen die Produkte billig, denn das Angebot ist dann groß. Die Bauern freuen sich zwar über Bargeld, mit dem sie lebensnotwendige Dinge (Kerzen, Streichhölzer, Öl etc.) einkaufen können, müssen dann aber einige Monate vor der nächsten Ernte hungern. Gießkannen, Schubkarren, Sicheln, Saatgut usw. können sich die meisten nicht leisten. Das Team von Santatra gibt diese Dinge gezielt an die Genossenschaftsmitglieder und sorgt in Baumschulen für genügend gute Setzlinge (z.B. für Kaffee, Gewürznelken, Schattenbäume usw.), damit die Bauern zur richtigen Zeit pflanzen können. Die Verschiebung der Regenzeiten, der nachlassende Niederschlag sowie vermehrte Wirbelstürme in Folge des Klimawandels stellen große Herausforderungen dar und machen Anpassungen in der Landbewirtschaftung dringend notwendig. Die Kenntnisse dazu vermittelt Santatra, so dass die Mitglieder trotz aller Widrigkeiten eine Perspektive haben, auf dem Land zu bleiben. Ando Rajoeliarioly, die vor ihrer Ausreise ein mehrwöchiges Praktikum bei Santatra gemacht hatte, zeigte in kurzen Videos Bilder aus den Hütten, in denen große Familien leben und fast nichts von dem besitzen, was in Deutschland Standard ist. Der Weg zur Wasserstelle ist meistens weit und die Menschen haben oft nur das an Kleidung, was sie auf dem Leib tragen.

Die Gruppe um Eckhard Opitz stellte viele Fragen und versprach, in Zukunft mit Santatra stärker zu kooperieren und nicht nur Kronkorken sondern auch Geld zu sammeln. Voraussichtlich wird Santatra einen Stand beim Gemeindefest am 14. August in Theesen machen, so dass sich Interessierte direkt vor Ort informieren können.

Auf der Homepage www.Santatra.de sind viele Informationen zum Projekt und zur Aktion Kronkorken zu finden.

Initiativ 161

BRAKE Aktuell/Ausgabe 83/März 2021

Jahreshauptversammlung 2021