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Pressebericht Westfalen-Blatt Oktober 2022

Pressebericht: Madagaskar in Theesen
Ungewöhnlichen Besuch empfing Eckhard Opitz, Vorsitzender des Vereins FAKT (Verein der Freunde und Förderer der Auferstehungskirche Theesen e. V.): Aus Warburg waren Dagmar Feldmann, Vorsitzende des Vereins „Santatra – Partnerschaft mit den Menschen in Madagaskar“ und drei junge Leute aus Madagaskar angereist. Ando Rajoeliarioly, Dinah Todisoa Rivoariniaina und Cédric Ramidisoa absolvieren zurzeit einen Freiwilligendienst im Heilpädagogischen Zentrum Warburg bzw. auf dem Jugendbauernhof Hardehausen. Der Kontakt war durch die Bielefelderin Diana Uffmann zustande gekommen, die seit einigen Jahren Kronkorken sammelt und den Schrottpreis dafür an Santatra spendet. Am Nachmittag hatten Ehepaar Uffmann und die Warburger Gäste eine Tonne (!) Kronkorken beim Recycling-Unternehmen Knüppel abgegeben.
Ando, Dinah und Cédric sangen ein madagassisches Kirchenlied und hatten einige Spezialitäten aus ihrer Heimat dabei (Gewürznelken, Vanilleschoten, Pfeffer, Zimt und kleines Kunstgewerbe). Diana Uffmann verwöhnte die Zuhörenden mit typisch madagassischem Essen.
Doch was tut Santatra genau? Vorrangig geht es um ein Projekt an der Südostküste von Madagaskar, das den gleichen Namen trägt: Santatra. Es wurde 2016 von einem ehemaligen madagassischen Freiwilligen, Bertrand Ogilvie Tafitasoa, gegründet. Insgesamt 5 Mitarbeiter arbeiten mit inzwischen 120 Kleinbauernfamilien zusammen. Durch Beratung und kleine materielle Unterstützung wird ihnen dazu verholfen, mehr und umweltgerechter zu produzieren. Dazu zeigte Dagmar Feldmann mithilfe einer Power-Point-Präsentation sehr eindrücklich, mit welchen Schwierigkeiten die Bauernfamilien dort zu kämpfen haben und wie Santatra hilft. Wichtig ist den Mitarbeitern vor allen Dingen, dass die Bauern sich in Gruppen zusammenschließen und gemeinsam versuchen, ihr Leben zu verbessern. „Einigkeit macht stark“ lautet das Motto der Genossenschaft. Die Berater fahren in die Dörfer und erklären, wie man z.B. höhere Erträge für Grundnahrungsmittel erzielen kann. Es sei ein Skandal, so Feldmann, dass gerade die Bauern lange Hungerzeiten ertragen müssten. Zur Erntezeit kommen Händler und kaufen die Produkte billig, denn das Angebot ist dann groß. Die Bauern freuen sich zwar über Bargeld, mit dem sie lebensnotwendige Dinge (Kerzen, Streichhölzer, Öl etc.) einkaufen können, müssen dann aber einige Monate vor der nächsten Ernte hungern. Gießkannen, Schubkarren, Sicheln, Saatgut usw. können sich die meisten nicht leisten. Das Team von Santatra gibt diese Dinge gezielt an die Genossenschaftsmitglieder und sorgt in Baumschulen für genügend gute Setzlinge (z.B. für Kaffee, Gewürznelken, Schattenbäume usw.), damit die Bauern zur richtigen Zeit pflanzen können. Die Verschiebung der Regenzeiten, der nachlassende Niederschlag sowie vermehrte Wirbelstürme in Folge des Klimawandels stellen große Herausforderungen dar und machen Anpassungen in der Landbewirtschaftung dringend notwendig. Die Kenntnisse dazu vermittelt Santatra, so dass die Mitglieder trotz aller Widrigkeiten eine Perspektive haben, auf dem Land zu bleiben. Ando Rajoeliarioly, die vor ihrer Ausreise ein mehrwöchiges Praktikum bei Santatra gemacht hatte, zeigte in kurzen Videos Bilder aus den Hütten, in denen große Familien leben und fast nichts von dem besitzen, was in Deutschland Standard ist. Der Weg zur Wasserstelle ist meistens weit und die Menschen haben oft nur das an Kleidung, was sie auf dem Leib tragen.
Die Gruppe um Eckhard Opitz stellte viele Fragen und versprach, in Zukunft mit Santatra stärker zu kooperieren und nicht nur Kronkorken sondern auch Geld zu sammeln. Voraussichtlich wird Santatra einen Stand beim Gemeindefest am 14. August in Theesen machen, so dass sich Interessierte direkt vor Ort informieren können.
Auf der Homepage www.Santatra.de sind viele Informationen zum Projekt und zur Aktion Kronkorken zu finden.





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